Auf der LKW Ladefläche zum „Golden Rock“

with Keine Kommentare

Die Kyaiktiyo Pagode, auch bekannt unter dem Namen „Golden Rock“. Ein riesiger, sagenumwobener Koloss, welcher wie von Zauberhand festgehalten über einem tiefen Abgrund zu schweben scheint und eine der heiligsten Stätten des Buddhismus überhaupt in Myanmar und weltweit darstellt.

Nur wenige Autostunden von Rangoon entfernt, liegt eine der Destinationen die mich in Myanmar am nachhaltigsten beeindruckt hat, von vielen Backpackern und sonstigen Touristen auf der Strecke in den Südosten des Landes sträflicherseits links liegen gelassen wird.

EK8_4493_low EK8_4744_lowDer Weg zum Golden Rock führt über den Ort Kinpun. Dort kann man sich, wenn man sich gegen den 8 -10 Std dauernden Aufstieg entscheidet, (der stets bergauf verlaufende Weg zieht sich von 200 m bis auf 1200 m über dem Meeresspiegel hoch und hat eine Länge von etwa 15 km dabei sind Getränke und Verpflegung auch unterwegs an den Verkaufsständen erhältlich) auf die Ladefläche von LKW´s verfrachten lassen und einen Gutteil des Weges hinaufbringen lassen. Diese stürmen die Serpentinen des Berges mit auch in den Kurven beachtlicher Geschwindigkeit und bringen pro Tag ca. 10.000 Pilger fast auf die Spitze des 1.100 m hohen Berges. An Wochenenden und Feiertagen deutlich mehr.

Die letzten 30 Minuten zum Goldenen Felsen geht es zu Fuß hinauf. An der Asphaltstraße laden Lokale zur Rast. Fußfaule oder Gebrechliche können sich auf einer Sänfte von vier schwitzenden Männern hinauftragen lassen.

Wer eine feste Unterkunft möchte, findet oben ein paar sehr teure auf Touristen ausgelegte Unterkünfte, die aber sehr nahe an dem Platz selber liegen (dabei am besten das Kyaik Hto Hotel meiden, besser das Mountain Top Hotel buchen), oder aber günstigere Hostels, die aber etwas weiter entfernt liegen.

EK8_4704_c_lowDer Legende nach wird der Fels nur von zwei Haaren Buddhas im Gleichgewicht gehalten, sodass er nicht herunterfällt. Ein alter Eremit soll von Buddha selbst eine Haarreliquie geschenkt bekommen haben, die er immer in seinem Haarknoten aufbewahrte. Kurz vor seinem Tod wollte er für die Reliquie eine Pagode auf einem Felsblock bauen lassen, der exakt seinem Schädel gleiche. Mit Hilfe des Königs suchte er den Meeresgrund nach einem solchen Felsen ab. Als er ihn schließlich fand, brachte er ihn auf den Berg, wo er noch heute am Abgrund steht und täglich immer weiter mit Blattgold beklebt wird. Leider ist Frauen der direkte Zugang verwehrt, diese müssen mit einer extra Plattform vorlieb nehmen.

Den ganzen Tag über werden von allem und jeden Erinnerungsbilder gemacht. Man sollte sich auf jeden Fall darauf einrichten, als einer der wenigen westlichen Touristen auch permanent als Fotoobjekt herzuhalten zu müssen.

EK8_4757_low Für den Besuch sollte man auf jeden Fall zwei Tage einplanen. (unbedingt!!!) Wie die meisten Pilger sollte man die Stimmung vor allem zum Sonnenuntergang und – aufgang in sich aufnehmen. Die meisten Pilger leihen sich dort oben Bastmatten und schlafen auf dem großen Platz im Vorfeld des Felsen. Die Stimmung schwankt abends zwischen tiefer Spiritualität und Volksfeststimmung. Eine ganz eigene Mischung, die uns sehr berührt hat.