Helgoland / Kegelrobben

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Zu Besuch bei den größten Raubtieren Deutschlands, den Kegelrobben.

Das hört sich dramatisch an und noch erstaunlich wenige wissen, dass sich diese auf Deutschlands einziger Hochseeinsel Helgoland tummeln.

Historie:

Wer Helgoland vor allem mit Butterfahrten und Tagestouristen in Verbindung bringt, tut der Insel großes Unrecht, denn außer den Basstölpeln gibt es auf der Nachbarinsel Düne eine weitere tierische Attraktion. Die Kegelrobben, die ab dem 16 Jh. aus der Nordsee verschwunden waren, kehrten ab 1967 wieder nach Deutschland zurück. Erst nach Amrum, ab 1975 auch wieder nach Helgoland. 1996 kam dort auch das erste Baby zur Welt.

Mittlerweile gibt es 350 – 400 Tiere auf der Insel, die sich in der Regel auf mehrere Gruppen aufteilen. 2014 gab es einen Geburtenrekord (die süßen kleinen Fellbündel werden übrigens mitten im Winter geboren) mit über 200 Jungtieren, leider gingen durch den Sturm Xaver ca. 50 Jungtiere verloren.

Richtiges Verhalten:

Der Zugang zur Insel ist allen Besuchern frei, und genau da beginnt natürlich das Problem. Laut Gesetz „dürfen die Tiere nicht beunruhigt oder gestört werden“, was das aber genau heißt ist unklar.

Die Versuchung, gerade für die Fotografen, den Robben zu nahe zu kommen ist natürlich existent, ich kann aber nur appellieren, dieser zu wiederstehen. Im allgemeinen heißt es, man soll den Tieren nicht näher als 30m kommen, da man die Tiere aber am besten liegend auf dem Strand fotografiert, kann es schon mal vorkommen, dass einzelnen auch mal auf einen zu gerobbt kommen.

Da die Jungtiere in der Regel allein am Strand liegen, wenn die Mütter auf Nahrungssuche sind und die Touristen den vermeintlich einsamen Tieren so nahe kommen, das die Mütter sich nicht mehr herantrauen; denn nach dem Tourist 1 ist immer auch vor dem Tourist 2; und das den ganzen Tag. Dann kann es auch mal vorkommen, dass die Kleinen zu wenig Milch bekommen und in die Aufzuchtstation gebracht werden müssen.

Fotografische Empfehlung:

Meine Bilder sind alle mit 200mm Objektiv entstanden und nachträglich noch als Ausschnitt bearbeitet. Der Vorteil bei den hohen Brennweiten ist allerdings auch, dass die Freistellung sehr schön gelingt, insofern muss die Entfernung kein Nachteil sein. Je nach Wetter ist auch eine Iso Matte von Vorteil um entspannt Ausnahmen aus der Bodenperspektive zu schießen.

Auch der Rest Helgoland ist durchaus einen Besuch wert und entschleunigt wunderbar, ich kann nur empfehlen mindestens ein paar Tage zu bleiben und einfach den Tagestouristen aus dem Weg zu gehen.