Übernachten im Eis
Die Standorte:
Eis und Schnee und das mit einem Once-in-a-lifetime Erlebnis verbinden. Das geht jeden Winter in den Alpen an 6 Standorten. Zermatt, Zugspitze, Davos, Gstaad, Innsbruck und Oberstdorf sind die Destinationen, an denen man in einem Iglu übernachten kann und im besten Fall in einer sternenklaren Nacht einen atemberaubenden Blick auf die verschneite Bergwelt hat. Der letzte Standort ist dabei einem Anbieter zugehörig, alle anderen firmieren unter einem Dach.
Der Ablauf:
Das Programm ist an allen Standorten ähnlich, man reist zum späten Nachmittag an, bekommt ein wärmendes Willkommensgetränk danach die Schlafplätze zugewiesen (im besten Fall ein persönliches Iglu). Anschließend man bekommt ein Käsefondue serviert, macht, wenn es das Wetter zulässt, eine kurze Scheeschuhwanderung bei möglichst sternenklarer Nacht, hat an dem einen oder anderen Standort noch die Möglichkeit einen Whirlpool oder eine Sauna zu nutzen. Am Ende schläft man (bei konstant 0 Grad) recht gut und kuschelig in einem Expeditionsschlafsack (und die sind in der Regel bis minus 40 Grad ausgelegt) und am nächsten Morgen nach einem Frühstück ist das Event auch schon vorbei. Die Preise sind gesalzen und man fragt sich schon, ob es das wert ist. Wir sind das Risiko eingegangen und können klar sagen: wenn das Wetter mitspielt, lohnt sich das sehr. Aber eben auch nur dann.
Die Vorbereitung:
In der Regel werden die Iglu Dörfer ca. 3 Monate betrieben und sind oft ziemlich ausgebucht. Bei offiziellen Igludörfern werden die Iglus durch Fachleute in wochenlanger Arbeit erbaut. Viele werden dabei nicht mehr aus Blöcken gebaut, wie es die Inuit tun, sondern mithilfe von riesigen Ballons, die am Boden verankert und dann mit einer dicken Lage Kunstschnee besprüht werden. Dieser verdichtet sich zu einer 1-2 m dicken Eisschicht, die extrem belastbar ist und erst in den Sommermonaten komplett verschwindet
Man sollte sich auch schon den genauen Standort aussuchen, um das bestmögliche Panorama genießen zu können und das hat man eindeutig in Zermatt mit direktem Blick auf das Matterhorn. Knapp über 500 CHF muss man beispielsweise in Zermatt investieren. Da muss schon alles passen. Am besten bucht man um für einen Termin um Vollmond herum, um in der Nacht den besten Blick zu haben, das Wetter ist aber natürlich nicht garantiert. Man fährt am besten am Tag vorher mit der Gornergratbahn bis auf fast 3.100 m um das Matterhorn und den Gletscher in seiner vollen Pracht zu bewundern. Von dort hat man ein Panorama von 29 4-tausendern vor sich. Danach mach man sich zur Haltestelle Rotenboden, wird abgeholt und erreicht nach einem kurzen Fußmarsch das Igludorf.
Die Wände der Iglus sind von Künstlern aufwändig gestaltet. In den Schlafiglus gibt es Licht und sogar USB-Anschlüsse, an denen man sein Handy laden kann. Gute Expeditionsschlafsäcke und Inletts werden vom Betreiber des Iglu Dorfes gestellt und müssen nicht selbst mitgebracht werden.
Trotzdem sollte man einiges mitbringen um eine unbeschwerte Nacht zu geniessen:
- Winterkleidung
- Thermo- / Funktionsunterwäsche, wobei man im Schlafsack am besten nur in einem Base Layer schläft.
- Mütze, Schal und Handschuhe (zweifach)
- Zahnbürste, Waschutensilien, Handtücher
- Flip Flops für die Sauna
- Stirnlampe
- Warme Winterschuhe, mit das wichtigste Utensil, hier greift die Kälte als erstes an.
- Sonnen-/ Skibrille
- Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor
Grundsätzlich gibt es aber auch geheizte Aufhenthaltsmöglichkeiten um sich zwischendurch immer einmal aufzuwärmen.
Nachts bei sternenklarer Nacht in absoluter Stille vor der mondbeschienen Bergwelt zu stehen ist schon ein einmaliges Erlebnis. Bereut haben wir es nicht.