Vulkankrater im Hochland

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Vulkanismus in Island

Der Grund für den allgegenwärtigen Vulkanismus Island ist dessen Verortung auf dem Mittelatlantischen Rücken. Der dort befindliche Graben teilt die nordamerikanische von der eurasischen Kontinentalplatte. Island ist einer der wenigen Orte auf der Welt, wo man solches sichtbar, weil oberirdisch, bestaunen kann. Allein die Hälfte der Insel besteht aus Vulkanwüsten, die erst kürzlich (im geologischen Sinne) entstanden sind.

Da die Platten permanent auseinanderdriften, führt das zu Spannungen, permanenter seismischer Aktivität und hin und wieder auch zu Ausbrüchen wie jüngst am Fagradalsfjall unweit des Flughafens. Solche sind zwar nach wie vor nicht vorhersagbar, aber die Isländer leben mit dem ständigen Risiko. Kaum ein Jahrzehnt ohne größere Aktivität, schließlich hat die Insel 32 Vulkansysteme mit ca. 130 Vulkanen. Dabei gibt es aktive, ausgestorbene und auch schlafende Vulkane. Besonders in der Region um den Hekla, Katla und den Vatnajökull sorgt das Driften zu immer größeren Spannungen. Da hier viele Gletscher liegen ist die Region doppelt gefährlich, da sich bei dem Kontakt von Lava mit dem Gletschereis besonders explosive Eruptionen ereignen können oder auch Gletscherfluten durch geschmolzenes Eis entstehen können.

Zur Verdeutlichung: Sollte der Katla unter dem Mýrdalsjökull-Gletscher ausbrechen, müsste ein Großteil der Südküste Islands evakuiert werden. Die unter Touristen bekannte Stadt Vík ist mehr als 25 Kilometer von Katla entfernt, trotzdem würde im Falle einer Gletscherschmelze lediglich die Kirche auf dem Berg oberhalb des Wassers verschont bleiben.

Der letzte aufsehenerregende Ausbruch war der des Eyjafjallajökull im Jahr 2010 und für viel Chaos sorgte, ist sicher vielen im Gedächtnis, aber auch im Jahr 2014 gab es einen Ausbruch im Hochland der weniger Beachtung fand. Das aktuelle Schauspiel auf der Halbinsel Reykjanes in der Nähe von Grindavik ist da eher eine putzige Variante mit der positiven Wirkung der Wiederbelebung des Tourismus nach Corona in 2021.

Risiken und Chancen

Vulkane sind aber nicht nur Bedrohung, sie sind auch für einige der tollsten touristischen Highlights der Insel verantwortlich, die Geysire, die heißen Quellen, die Lavahöhlen und auch die sechseckigen Basaltsäulen. Die gesamte Landschaft fußt darauf, die grünen moosbedeckten Lavafelder, die Flächen und Strände aus schwarzem Sand ebenso die großen Krater. Einige davon noch als solche zu erkennen, viele schon abgeschliffen und nur noch als Knubbel in der Landschaft zu erkennen.

Aber nicht nur der Tourismus profitiert, Vulkanismus ist ein maßgeblicher Teil der isländischen Wirtschaft. Fast das komplette heiße Wasser des Landes wird direkt aus der Erde in die Wasserhähne und Heizungen der Häuser gepumpt – es ist eine billige und umweltfreundliche Art zu heizen. Obst, Gemüse werden das ganze Jahr über in Gewächshäusern angebaut, so dass es sogar mitten im Winter frische Produkte gibt.

Island produziert etwa 30% seines Stroms in geothermalen Kraftwerken und da der Rest aus Wasserkraft stammt, ist Island eines der ganz wenigen Länder weltweit, dass fast ausschließlich erneuerbare Energien nutzt. Die Schwerindustrie, insbesondere Unternehmen die im Bereich der Aluminiumschmelze tätig sind, haben das Potential einer so großen verfügbaren Energiequelle erkannt.

Diese Fotoserie

Hier habe ich mich auf die optisch interessanten Vertreter im Hochland konzentriert. Zum einen an den Zufahrten nach Landmannalaugar, wie den Explosionskrater Ljótipollur oder den an der 225 liegenden unbekannteren Raudaskàl. Das Lakagígar, eine fast 30 Kilometer lange Eruptionsspalte in Südostisland, die aus etwa 130 riesigen Kratern besteht, ist hier vertreten, wie auch der Eldborg in der Nähe zum Geitahlíð auf der Halbinsel Reykjanes.

Die meisten Bilder sind aus der Luft aufgenommen. Besonders interessant sind die oft an den Rändern auftretenden farbigen Ablagerungen in Rot, im Zusammenspiel mit dem Grün des Moosbewuchses. Einige mussten erwandert werden, bei anderen war sogar die direkte Zufahrt zum Kraterrand mit dem Auto möglich. Sollte euch in Bezug der Recherche zu einer Islandreise, die Lage einiger Vertreter unklar sein, schreibt mich an. Meist kann ich weiterhelfen.

Aus den letzten Jahren haben ich die Highlights aus Island in drei kleinen Filmen zusammengestellt: 

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Neuerdings kann auch ein Fotoreiseführer (als pdf) mit 180 Seiten für 85 Spots auf Island
incl Wegebeschreibung, Satellitenkarten und GPS Daten für einen Unkostenbeitrag von €14,90 über mich bezogen werden.

Bei vorhandenem Interesse schreibt mir kurz eine Mail.

Beispielhafte Darstellung des Reiseführers