Landschafsfotografen, oder wie meine Frau sie manchmal leicht despektierlich bezeichnet: Fotofuzzis.

Warum machen wir das?

Von den 14 Tagen auf Island zum Beispiel bin ich 9 mal um 05:00 aufgestanden, um bei aufgehender Sonne an der richtigen Location zu sein. (Die restlichen Tage regnete es. Stundenlang stehen wir bei eisigem Wind, Kälte wie Hitze, oft genug mit der Thermoskanne in der Hand und warten aus das eine perfekte Bild. Wir schleppen 12kg schwere Rucksäcke mit Ausrüstung zu den Locations. Wenn der Tag beginnt, gehen wir frühstücken und gehen dann schlafen. Den Rest des Tages sind wir mit dem Mietwagen auf der Suche nach den Locations für den nächsten Schuss. Wir recherchieren unendliche Stunden am Rechner unsere Urlaube und die dort lohnenden Spots, planen Wegstrecken nach Sonneneinstrahlwinkeln und Strandbesuche nach dem Tiedenkalender.

Ich bin pro Woche allein ca 15. Stunden zusätzlich zum Beruf mit der Bahn unterwegs, und egal ob hier oder im Urlaub mit meiner Frau, ertappe ich mich ständig dabei, die Umgebung nach Formen, Details, Wolkenstrukturen und ähnlichem abzuscannen.

Aber so unbequem und verrückt sich das anhört, die friedliche Stimmung, während man im Sonnenaufgang, im besten Fall allein, die Natur genießt ist die Motivation. Oft genug sind es in 2-3 Stunden am Ende nur wenige Male, die ich auf den Auslöser gedrückt habe. Dies ist nichts anderes als pure Entspannung und der komplette Gegensatz zu dem strukturierten Arbeitsleben, in dem man den ganzen Tag bei Kunstlicht an seinen Rechner gebunden ist.

Die Vorfreude auf das Licht, die Farben und die Ruhe, die Nähe zur Natur und alles fern vom Alltag zu erleben, sind die kleinen Abenteuer des Alltags. All das sind die Beweggründe, warum wir so ticken wie wir ticken.