Shanghai City Lights

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Status als DNA eines ganzen Landes

Shanghai baut weiter an seiner extravaganten Skyline. Immer neue Rekorde müssen her, der letzte: Der Shanghai Tower. Dieser legt mit einer Höhe von 632 Metern die Latte ganz weit nach oben. Damit ist dieser nun das zweitgrößte Gebäude der Welt.

Hier geht es nicht mehr um logische Gründe, hier geht es vor allem um Zur-Schaustellung, um Status, Reichtum, um: „man hat es geschafft“.

In einem Land in dem Mittelschichtler gern mal 70.000 € für eine Hochzeit ausgeben um den Status vor der Familie und Bekannten zu beweisen, ist die Skyline von Pudong nur die staatliche Verkörperung der DNA eines ganzen Landes das genau so tickt.

In den 1990er-Jahren war Pudong noch eine vernachlässigte Gegend, geprägt von Landwirtschaft und Kleinindustrie, maximale Bauhöhe vielleicht dreißig Meter. Heute, nach massiver finanzieller und politischer Unterstützung durch die Zentralregierung, stehen in Shanghai 239 Wolkenkratzer von über 100 Metern.

Pudongs Skyline entfaltet an sonnigen Tagen ihre ganze Anziehungskraft. Dann drängen sich am Bund Einwohner wie Touristen und fotografieren sich als kleiner Mensch vor Bergen aus Stahl und Glas.

Oft sind auch chinesische Hochzeitspaare vor dem Hochhausgebirge zu sehen, die Braut in traditionellem Rot oder westlichem Weiß, aufwendig frisiert und geschminkt, von einem Profi-Fotografen abgelichtet.

Die markantesten Wolkenkratzer

Auch das Shanghai World Financial Center zählt zu den höchsten Gebäuden der Welt. Der charakteristische Wolkenkratzer ist in der Skyline Shanghais leicht zu erkennen, zu sehr sticht die Form heraus, die an einen Flaschenöffner erinnert

Neben dem Flaschenöffner gehört zu Shanghais markantesten Bauten der Oriental Pearl Tower. Dieser 468 Meter hohe Fernsehturm ist ein Frühwerk aus dem Jahr 1995. Das Bauwerk aus Stahl und Beton zeichnet sich durch sein einzigartiges Design aus. Der Turm besteht aus mehreren Säulen, die auf verschiedenen Höhen mit elf rot-glänzenden Kugeln versehen sind. Die Kugeln beherbergen nicht nur die Aussichtsplattformen und Restaurants, sondern zudem auch eine Handvoll Hotelzimmer. Zwischen den vielen glatt und windschnittig gehaltenen Fassaden fällt auch der pagodenhaft abgestufte, 421 Meter hohe Jin-Mao-Tower auf.

Nachts blinken und flackern die Hochhäuser in buntesten Farben. Hier Lichtdesigner zu sein, ist wahrscheinlich ein sehr einträglicher Beruf.  Pudong erscheint dann wie eine durchgedrehte Spielwiese für nicht erwachsen gewordenen Nerds, die versuchen den Film Blade Runner real werden zu lassen.