Sumatra / Gunung Leuser Nationalpark

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Bukit Lawang ist ein kleiner Touristenort, der 86 km von Medan entfernt liegt, am Rande des, in Nordsumatra.“Bukit“ bedeutet „Hügel“ und „Lawang“ bedeutet „Tor“. Bukit Lawang ist somit das Tor der Berge und der perfekte Ausgangspunkt für Trekking Touren im Gunung Leuser Nationalpark.P9120412 Er ist bekannt für die Orang Utans und das Orang Utan Rehabilationszentrum, das 1973 von einer Schweizerin gegründet wurde und in Kooperation mit dem Frankfurter Zoo betrieben wurde und so kommen die meisten Touristen um die Fütterungsplattform zu besuchen. Ziel war es aus Gefangenschaft befreite Orangs wieder aufzupäppeln und wieder an  die Wildnis zu gewöhnen.

Bei einigen klappt das aufgrund der schlechten Erfahrungen, die die Affen mit den Menschen gemacht haben, besser als bei anderen, wie wir noch selber erfahren sollten. Nach dem wir 6 Std. über eine Buckelpiste aus Medan nach Bukit angereist waren, entschieden wir uns vor Ort für eine Trekkingtour mit Übernachtung im Dschungel.

Am nächsten Morgen ging es in einer kleinen Gruppe von 6 Reisenden mitten in den Regenwald und der machte seinem Namen alle Ehre. Es dauerte nicht allzu lang und unser Guides Amri und Erwin hatte schon die ersten Orangs (noch relative Jungtiere) entdeckt.

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Diese waren noch nicht allzu lang dem Menschen entwöhnt, dementsprechend neugierig präsentierten sich diese. Nach mehreren Stunden anstrengenden Auf und Ab und einer Rast bebte plötzlich der Wald und aus dem Unterholz brach ein gewaltiger Orang und gallopierte mit einem Affenzahn (das Wortspiel musste sein) auf uns zu.

Unsere Führer waren entsprechend aufgeregt, einer lenkte die Aufmerksamkeit des Tieres auf sich, der andere zischte uns „follow me, quick“ zu und lotste uns in weitem Bogen um das Tier herum. P9130491Wie wir später erfuhren, wurde Mina (so hieß die Affendame) vor Jahres das Kind weggefangen und sie dabei schwer verletzt. Das hat sie nie verwunden und betrachtet nun alle Menschen als potentielle Gefahr. Es gab wohl schon einige Fälle von Angriffen und auch einigen Bisse. Bei einem solchen Koloss ist das nicht gerade ungefährlich.

Als danach der Regen sich zu einem halben Monsun entwickelte, entscheiden unsere Führer einen sehr steilen Abhang als Abkürzung zu wählen, da wir noch den Fluss queren mussten, um in unser Nachtcamp zu gelangen. Nach einem sehr rutschigen und nicht gerade ungefährlichen Abstieg wurden wir dann noch mit einem Seil auf die andere Seite des Flusses geführt.

Genug der Abenteuer, es gab erstmal Abendessen und Geschichten am Lagerfeuer. Die Schlafstatt war eine halbhoch gespannte Plastikplane in der Nähe des Flussufers. Mitten im Jungle mit alle den Geräuschen und dem rauschenden Fluss direkt unter uns einzuschlafen, war absolut traumhaft. P9130497

P9140514Der nächste Morgen grüßte mit Sonnenschein, somit war erst einmal Baden im Fluss angesagt. Da der Regen des Vortages die Trekkingrouten weitgehend unpassierbar gemacht hatte, wurden gegen Mittag mehrerer Reifen zu einem floßartigen Gebilde zusammengeschnürt und wir rafteten ca eine Stunde über den Fluss wieder in Richtung Bukit Lawang, nicht ohne uns von den Affen und Waranen zu verabschieden, die nur darauf warteten, bis wir abgelegt hatten um sich über die Essensreste herzumachen.

Dieser Ausflug war sicher einer der mit im Gedächtnis bleibendsten meiner gesamten Reisetätigkeit und ich kann diesen Ausflug nach Bukit nur jedem ans Herz legen, der beabsichtigt Sumatra entdecken zu wollen.