Am Vulkan Fagradalsfjall

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Tanz auf dem Vulkan

Jeder Islandbegeisterte weiß natürlich von dem Vulkan, der seit dem 19.03.21 auf der Halbinsel Reykjanes unweit des Flughafens ausgebrochen ist und seitdem fleißig Lavamassen produziert. Gab es anfangs noch regelrechte Fontänen, hat sich die Aktivität seit Juni etwas beruhigt. Ruhephasen wechseln sich mit ca. 12-stündigen Aktivitätsphasen ab, in denen weniger, dafür aber konstant Lava abfließt. Da das Gebiet von Grindavik an der Südküste der Halbinsel aus zu Fuß leicht zu erreichen ist, hat sich hier ein regelrechter Touristenhotspot entwickelt.

Die Isländer selbst lassen eine solche Gelegenheit nicht liegen, flugs wurden 4 Parkplätze angelegt und regelrechte Wanderwege bereitet. Ranger sind unterwegs und das gesamte Gelände ist unter Observation, wenn auch nicht ganztägig. Bei schlechtem Wetter kann der Zugang durchaus gesperrt werden. Das sollte man ernst nehmen, da sich selbst Einheimische dort schon im Nebel verirrt haben. Ein GPS kann in solchen Fällen sicher von Vorteil sein.

Der Weg zum Spektakel:

Früher gab es zwei Wege sich dem Spektakel zu nähern. Westlich der Weg A, der aber seit die Lava einen Aussichtsberg abgeschnitten hat an Popularität eingebüßt hat und den Weg C auf der östlichen Seite. Hierzu stellt man seinen Wagen am besten an den letzten (östlichsten) der vier Parkplätze, das spart ca. einen Kilometer Weg. Die Gebühr muss man über eine App entrichten, zudem kann man so schon vorher einen Platz sichern. Sind die Parkplätze voll, muss man umdrehen, das Auto an der Strasse abzustellen ist untersagt. Vom Parkplazu ist man in einer Stunde auf dem ersten Aussichtspunkt, in 2 -3 Stunden auf dem Zweiten und noch etwas weiter kann man auf einen Dritten steigen. Relativ einfache Passagen wechseln sich mit durchaus steilen Passagen ab, die zu mindestens bei feuchtem Wetter nicht ganz ungefährlich sind.

Nah kommt man an die Lava aber nicht mehr heran, da der verminderte Lavaabfluß nur noch auf dem Gebiet der schon vorher erkalteten der vorherigen Ausbrüche stattfindet. Man sollte niemals auf der erkalteten Lava selbst unterwegs sein. Diese kann hohl sein, man könnte einbrechen oder diese kann tatsächlich noch unterirdisch mit heißer Masse unterflossen werden, von den Gasen ganz zu schweigen.

Der zweite Aussichtshügel ist ca 1,8 km entfernt, daher sollte man sich keine Illusion machen, dem Vulkan oder der Lava sehr nahe zu kommen, wie das noch im März/April möglich war.

Der Vulkan mit Drohne:

Trotzdem ist das eine sehr eindrückliche Erfahrung und wir haben uns deshalb entschlossen diesmal eine Drohne im Gepäck zu haben. Dies ist vor dort ganz legal, aber bedenkt, das immer die Gefahr besteht, durch den Magnetismus oder die Gase den Kontakt zur Drohne zu verlieren oder ganz einfach durch die Temperatur diese schmelzen zu lassen. Im Laufe der Zeit hat dort mehr als eine dort ihre letzte Ruhe gefunden. Man sollte sich im klaren sein, das die Flugentfernung bei ca 2 km liegt, Aufnahmen aus der Halbtotalen und senkrechte Aufnahmen der fließenden Lavaströme sind einmalige Perspektiven. Gleichzeitig sollte man eher unterbelichten um das Ausfressen der hellen Bildbereiche zu vermeiden. Je dunkler es wird, desto schwieriger wird es noch gute Aufnahmen zu bekommen. Es sei noch darauf hingewiesen, das Island Anfang 2021 die europäische Drohnenverordnung übernommen hat. Somit liegt die maximale legale Flughöhe bei 120m was aber vollkommen ausreicht, da es ja das Bestreben für die Bilder in diesem Falle ist, dem Vulkan möglichst nah zu kommen. Früher wurden Hubschrauberrundflüge mit Landung vot Ort durchgeführt, was natürlich maximal gefährlich gewesen wäre. Die Landbesitzer haben mittlerweile astronomisch hohe Landegebühren angesetzt um dies zu unterbinden. Somit kreisen diese zur Zeit die Helis nur noch in größeren Höhen. Trotzdem sollte man immer die Augen aufhalten um eine potentielle Gefährdungslage frühzeitig zu erkennen.

Infos:

Alle relevanten Informationen vor einem Besuch findet man aktuell unter: safetravel.is und man kann sich vorab live einen Eindruck von der aktuellen Aktivität bei youtube anhand von installierten webcam des Isländischen Rundfunks RUV machen. Hier gibt es auch einen Multifeed, der zugleich die seismische Aktivität mit abbildet, anhand der man einen potenziellen Ausbruch erkennen kann.

Hier gibt es eine gute Karte, die man sich vorher herunterladen kann.

Wem die Wanderung zu anstrengend ist, kann bei verschiedenen Unternehmen Hubschrauberrundflüge buchen, allerdings sind zumeist keine Landungen mehr möglich, da die Landbesitzer dies durch extrem hohe Gebührenforderungen quasi unmöglich gemacht haben.

 

Aus den letzten Jahren haben ich die Highlights aus Island in drei kleinen Filmen zusammengestellt:

Hinweis: Zum Einbinden dieses Videos wird WP YouTube Lyte verwendet!

Dadurch wird erst NACH dem Mausklick auf das statische Vorschaubild das eigentliche Video geladen. Mehr Infos, siehe Datenschutzerklärung.

Neuerdings kann auch ein Fotoreiseführer (als pdf) mit 180 Seiten für 85 Spots auf Island
incl Wegebeschreibung, Satellitenkarten und GPS Daten für einen Unkostenbeitrag von €14,90 über mich bezogen werden.

Bei vorhandenem Interesse schreibt mir kurz eine Mail.

Beispielhafte Darstellung des Reiseführers