Westerhever Leuchtturm im Schnee

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Der Westerhever Leuchtturm mal anders …

Jeder der Urlaub in St Peter Ording und Umgebung macht, wird nicht umhinkommen, einen Tagesausflug zu diesem Wahrzeichen zu machen. Entsprechend trubelig wird es dort im Sommer. Mein Begehr war es, dieses 1000fach abgebildete Urlaubsbild anders in Szene zu setzten, als gewohnt.

Was bietet sich da besser an als Eis und Schnee. Bei den milden Wintern der letzten Jahre musste ich lange auf die passende Witterung warten. Nach dem Sturm Frederike 2018, der auch für Norddeutschland etwas Schnee im Gepäck hatte, war es dann endlich soweit.

3 ½ Stunden Anfahrt aus Hamburg heraus und ein verständnisvoller Taxifahrer, der mich an einem Sonntagmorgen zu nachtschlafender Zeit nach Westerhever kutschierte, später, erfüllte sich endlich ein jahrelanger Traum. Eis- / Schnee und ein traumhafter Sonnenaufgang.

Der Leuchtturm Westerhever gehört eindeutig zu den Wahrzeichen Nordfrieslands, auch wenn ihn wahrscheinlich viele mit der Werbung für eine bekannte Biermarke in Verbindung bringen. Doch er befindet sich auf Eiderstedt, der großen Halbinsel im Rücken von Sankt Peter-Ording.

Als er 1906/07 gebaut wurde, schüttete man ihm eine eigene Warft auf, einen Hügel im Wattenmeer, rund einen Kilometer vor dem Deich. So steht er auf seiner kleinen Insel im Trocknen. Da das Watt zu weich ist, um die gewaltige Last eines Turms zu tragen, ließen die Ingenieure 127 Eichenpfähle in den Boden rammen.

Auf beiden Seiten des Turms wurden Leuchtturmwärterhäuser errichtet. Zum Leuchtturm führt aus Ost-Nordost seit 1929 der Stockenstieg, der 1981 um einen betonierten Weg aus West-Nordwest ergänzt wurde.

1908 ging der Leuchtturm in Betrieb und strahlt noch immer bis zu 50 Kilometer weit über die Nordsee. Nachdem jahrzehntelang Leuchtfeuerwärter ihren Dienst auf dem Leuchtturm verrichtet hatten, wird er heute automatisch von Tönning aus überwacht. Die beiden ehemaligen Wärterhäuser beherbergen nun eine Naturschutzstation des Nationalparks Wattenmeer, die von der Naturschutzgesellschaft Schutzstation Wattenmeer betreut wird.

Praktische Tipps vor Ort.

Der Turm kann seit 2001 besichtigt werden. Diese ist aber nur mit Führung möglich. Die Besichtigungen beginnen jedes Jahr am Ostersonntag und dauern bis Ende Oktober.

Sie finden montags, mittwochs und samstags jeweils zur vollen Stunde von 10.00 – 16.00 Uhr statt. Nur um 12.00 Uhr ist Pause.

Bedenkt, dass ihr einen Fußweg von 2,5 km ca. 30 Minuten einrechnen müsst. Aber: Kinder unter 8 Jahren dürfen aus versicherungstechnischen Gründen nicht mit hoch auf den Turm mit 157 Stufen.

Der Rückweg ist im Sommer auch über den instandgesetzten historischen Stockenstieg durch die Salzwiesen möglich.