Geschichte:
Der Unterschied zwischen Edinburgh und Glasgow wird schon in den ersten Minuten augenfällig. Wo in Edinburgh das touristische Erleben überall augenfällig ist, ist Glasgow rauher, ehrlicher und lebt mit und nicht für die Touristen. Hier findet man auch jede Menge Street Art, insbesondere “Murals“, ganze Häuserwände bedeckende Gemälde.
Denn in Glasgow wurde und wird, anders als in Edinburgh, Streetart durch die Politik gefördert. Die Fülle an grandiosen Wandmalereien an den Giebelseiten und auf leerstehenden Grundstücken hat einen großen Einfluss auf die Stadt und trug dazu bei, Straßen zu verjüngen, Gebäude wiederzubeleben und den Tourismus anzukurbeln. Während in den letzten fünf Jahren eine große Anzahl von Wandmalereien in der ganzen Stadt aufgetaucht ist, reicht die Geschichte der Wandmalereien an der Häusern Glasgows bis in die 1970er Jahre zurück, im Zuge eines intensiven Programms von Sanierungsarbeiten und bei dem eine große Anzahl von städtischen Mietskasernen zur einem großen Teil abgerissen wurde.Heute ruft der Stadtrat sogar Künsler auf Entwürfe für neue Werke einzureichen.
Entwicklung:
Wer gerne auf Instagram unterwegs ist, wird dort bestimmt schon über eins der zahlreichen Wandgemälde, die Glasgows Straßen schmücken, gestolpert sein. Mittlerweile existieren viele „Mural Trails“ bei denen Touristen mit interaktiven Google Maps Karten zu den meisten Spots geleitet werden. Aber auch das Internet hinkt in der Regel der Realität hinterher. Bei unserem Besuch waren schon einige der Werke nicht mehr zu finden, dafür entstanden live schon wieder andere.
Das hat nicht nur positive Folgen, denn diese Popularität führt ebenso zu einer schleichenden Kommerzialisierung. Es wurde die Sorge geäußert, dass Glasgows Position als weltbekanntes Mekka der Wandmalerei in Gefahr sein könnte, verloren zu gehen, wenn das Erscheinen kommerzieller Wandmalereien in der Stadt alltäglich wird. So wurden in der Vergangenheit immer mehr Gemälde von Firmen in Auftrag gegeben, die einem eindeutig „werberischen“ Zweck dienen.
Glasgows Street-Art-Wandmalerei-Projekt und der Erfolg des City Centre Mural Trail haben aber auch großes Interesse geweckt, wobei der Stadtrat Anfragen aus der ganzen Welt erhält, die daran interessiert sind, ihre eigenen Street-Art-Aktivitäten umzusetzen, und die Glasgower Wandmalereien als erfolgreiches Beispiel sehen, das ganz oder teilweise nachgeahmt werden kann.
Wege des Erlebens:
Mittlerweile finden sich im Netz diverse Karten wo sich die Wandbilder finden, zeils auch mit Verbindungen, wie man diese am besten abläuft. Der Vorteil: man findet Ecken von Glasgow die man ohne diese Karten sonst wohl nicht besucht hätte und bleibt doch immer nach am Zentrum. Eine andere Möglichkeit ist die geführte Touren mit Einheimischen zu buchen. Dadurch erfährt man auf jeden Fall mehr über die Hintergründe der Werke und natürlich auch der Stadt.
Hier einmal der Link zu der offiziellen webseite:
https://www.citycentremuraltrail.co.uk/